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Sonja Brünzels

Reclaim the Streets: Karneval und Konfrontation

1. Kreative Interventionen als Form politischen Handelns
2. J18 - Faszination der Synchronizität:
Our resistance will be as transnational as Capital!

3. Reclaim the Streets - Entstehung und Affinitäten
4. City of London - "Im Herzen des Drachen"
5. Konfrontation der Körper
6. Begegnungen und Überkreuzungen,
Irritationen und Verfestigungen

7. 'Deinen Feind, den mußt du benennen'
Vom Widerstand gegen die postmoderne Macht



5. Konfrontation der Körper

Es fing an mit einem Fahrradumzug von Critical Mass in der morgendlichen Rush Hour. Hunderte von Radfahrern fuhren im Schrittempo durch eine der Hauptverkehrsstrassen. Um 12 Uhr Mittags war der große Treffpunkt bei Liverpool Station - die Tausende, die ankamen, wurden mit bunten Masken versorgt, es gab Trillerpfeifen und andere Souvenirs zu kaufen, und die Masse setzte sich in drei Zügen Richtung City in Bewegung.

Zwei Kulturen prallten aufeinander: Einerseits die propere, dynamische City-Kultur. Wie hier gearbeitet wird, spiegelt sich in unzähligen Details wider: Anzug, blaues Hemd und Krawatte resp. Kostümchen tragen, einen Haufen Geld verdienen, Arbeiten bis zum Umfallen unterbrochen vom schnellen Lunch in schicken Imbiß-Restaurants und zwanghaften Sauforgien nach Büroschluß in teuren Pubs. Das Ganze spielt sich in spiegelverglasten Bürokomplexen mit Teppichboden und Rezeptionistinnen ab. Hier wird Geld gemacht - allerdings nicht von allen, die dort arbeiten. Ein Devisenhändler - und es muß kein Chef sein - kann um die 40000 DM im Monat verdienen, wer seine Kohle in einer Putzkolonne oder als Zeitarbeiterin verdient, kann froh sein, über den Mindestlohn von ca. 1500 DM zu kommen.

Man sieht hier keine freaks, die Jungs in Trainingshosen und Baseballmützen fehlen genauso wie die Frauen mit ihren Einkäufen in der Plastiktüte und den Kindern im Schlepptau. Ob Fahrradkurier oder Büroangestellte, der Körper in der City ist jung, energetisch bis gehetzt, er ist gestylt mit wattierten Anzug- oder Blazerjacken, die Haare sind akkurat geschnitten, Frauen tragen sie länger als Männer, weibliche Gesichter sind geschminkt. Die Frauen zeigen Figur, die Männer Kinn und Schultern. Der Körper in der City hat es eilig. er verweilt nicht. Das Handy am Ohr, die Mappe in der Hand, hat er zu tun, making money.

Dagegen die Subkultur des RTS-Publikums - nicht weniger leicht zu erkennen. Viele buntgefärbte Haarschöpfe, dreadlocks, Frauen mit raspelkurzen Haaren, Männer mit langen Mähnen, Bärte mit Perlen dekoriert, die Kleidung reicht von Shorts und ärmellosen Hemdchen bis zum Adamskostüm, piercings überall, Lachen im Gesicht. Nicht, daß die bunten Gestalten sich nicht über Nacht in propere Bürogängerinnen verwandeln könnten, dreadlocks hin oder her - als Partykörper jedoch sind sie locker, Schultern bewegen sich, Hüften drehen sich zur Musik, selbstvergessen tanzen ein paar unter dem Regen einer vier Stockwerke hohen Wasserfontäne aus einem geöffneten Hydranten. Der subkulturelle Körper hat Zeit, fließt mit der Musik, gibt sich der Dynamik des Augenblicks hin. Es soll hier nicht unterschlagen werden, daß auch der subkulturelle Körper in typisch männlicher Form auftreten kann - als Hardcore-Muskelmänner mit tattooverzierten Oberarmen und entschlossenem Blick. Beide, der City-Körper und der RTS-Party-Körper sind eher weiss als schwarz.

Beide Seiten haben sehr genaue Bilder voneinander: die einen wissen, daß man in der City "mostly men in suits" sieht, die meisten davon "burning out within a few years", die anderen wissen, daß von Reclaim the Streets einiges zu befürchten ist, auch wenn man sich nicht recht entscheiden kann, ob man von "open-toed sandaled hippy vandals" oder von "anarchists committed to the destruction of property" belagert wird. Jedenfalls muß man sich vorsehen: "We have armed our doorman with a shotgun" (Zitat aus "Lawyer Magazine" in Do or Die, 20). Einige Firmen empfahlen ihren Angestellten, am 18. Juni in legerer Kleidung zu erscheinen, andere sollen erwogen haben, für einen Tag ganz dichtzumachen.

6. Begegnungen und Überkreuzungen,
Irritationen und Verfestigungen

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