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Sonja Brünzels |
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Reclaim the Streets: Karneval und Konfrontation
1. Kreative Interventionen als Form politischen Handelns
2. J18 - Faszination der Synchronizität:
Our resistance will be as transnational as Capital!
3. Reclaim the Streets - Entstehung und Affinitäten
4. City of London - "Im Herzen des Drachen"
5. Konfrontation der Körper
6. Begegnungen und Überkreuzungen,
Irritationen und Verfestigungen
7. 'Deinen Feind, den mußt du benennen'
Vom Widerstand gegen die postmoderne Macht
2. J18 - Faszination der Synchronizität:
Our resistance will be as
transnational as Capital!
Für den 18. Juni war das globale Finanzkapital als gemeinsamer Feind ausgemacht worden. Den politischen Aufhänger bildete das G8-Treffen der Staatschefs der acht industrialisiertesten Länder am 18. Juni 1999 in Köln. Bekämpft wurden die Ziele dieser Veranstaltung: "Ökonomische Globalisierung, 'Frei‘handel und Konzerndominanz" - allesamt abstrakt-unklare, schwer auf den Alltag beziehbare Begriffe. Die internationale Mobilisierung basierte auf bestehenden Netzwerken wie People’s Global Action (1). Inhaltlich bestand ein allgemein gehaltenes Einverständnis darüber, daß das weltweite kapitalistische System die Wurzel ökologischer und sozialer Mißstände sei. Am festgelegten Zeitpunkt, dem 18. Juni, sollten lokale Protestaktionen autonom organisiert und global kommuniziert werden.
Trotz der Abstraktheit des Anliegens und der Diversität der beteiligten Gruppen (von Earth First! über andere Ökogruppen in Ost- und Westeuropa, Umweltgruppen aus anderen Kontinenten, Tierschützer, Kolumbianische Black communities, verschiedene südamerikanische Gewerkschaften bis hin zu Class War und Reclaim the Streets) konnte am 18. Juni zumindest in London ein intensives Gefühl internationaler Verbundenheit mit all den anderen entstehen, die genau zur gleichen Zeit "das Herz der globalen Ökonomie" (Flugblattentwurf) aus dem Takt brachten. Verschiedene Strategien der Konkretisierung brachten eine wirklichkeitsmächtige Fiktion von gemeinsamem, globalem Kampf hervor. Die Internationalisierung funktionierte zunächst über bewährte Ingredienzien der Ritualisierung: die Synchronisierung von Zeit und Ort. Direkte Aktionen und Partyprotest fanden zum gleichen Termin an einer semiotisch ausdrucksstarken Reihung von Parallelorten statt: Finanzzentren, Bankareale und Machtzentren multinationaler Konzerne. Die zeitliche und räumliche Klammerung wurde 'erfahrbar‘ und symbolisch wirkmächtig durch die Nutzung schneller und erschwinglicher Netzkommunikation - in der ganzen Welt wurden Events und Aktionen ins Netz gegeben, auf einer Webpage zusammengefasst und zeitgleich von einem Londoner Internetladen aus in die Welt zurückgestreamt.
Die Vermutung liegt nahe, daß die Faszination der Beteiligten sich zum grossen Teil aus dem Wissen um diese globale Zeitgleichheit speiste, die eine lange Liste diverser Gruppen rund um den Globus miteinander verband. Die Haltung: "Je länger die Liste, desto effektiver die Aktion" (Black Leaflet) wurde den Koordinierenden durchaus auch vorgeworfen.(2) Eine theoretische Internationalisierung der Kapitalismuskritik war nicht das Anliegen des J18 - doch werden im Nachhinein sowohl Aktionsform als auch theoretischer Überbau in Aktivistenkreisen kritisch diskutiert. (Nachzulesen in "Reflections", einer marxistisch orientierten Textsammlung).
Es blieb aber nicht bei Faszination virtueller Synchronizität. J18 in der Londoner City war ein intensives, sinnlich erfahrbares Ereignis, getragen von einer in den 90er Jahren entstandenen Kultur des Partyprotests, für die Reclaim the Streets steht und die sich von den traditionellen Demonstrationszügen zum Trafalgar Square deutlich unterscheidet. Bevor wir zu den konkreten Ereignissen des J18 in der Londoner City kommen, soll diese spezifische Protestkultur in ihrer Entstehungsgeschichte und ihren kulturellen Bezügen dargestellt werden.
3. Reclaim the Streets - Entstehung und Affinitäten
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