"Nenn es partizipatorischen Modernismus" 
Urbane Aneignungsformen in Venezuela
An der Politik des venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez scheiden sich die Geister. Während der Ex-Armeeoberst
in den Medien meist als verantwortungsloser Demagoge vorgestellt wird, gilt er bei Teilen der Linken als
Protagonist gegen Neoliberalismus und US-Imperialismus. Weniger bekannt ist hingegen, wie sich in den
letzen Jahren das Alltagsleben der Menschen in Venezuela verändert hat.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes haben die beiden KünstlerInnen Sabine Bitter und Helmut Weber
2003/2004 eine Studie zur informellen Kultur der Stadt Caracas erstellt. Dabei geht es um die
Aneignung von zwei "Megastrukturen": das modernistische Wohnbauprojekt 23 de Enero, eine Großsiedlung
aus den 1950er Jahren, und die so genannte bolivarianische Verfassung von 1999, die plebiszitäre
Elemente und Partizipationsformen enthält. Mit Photos und Videoaufnahmen versuchen Bitter und
Weber herauszuarbeiten, wie die Stadtbewohner mit Hilfe der neuen "revolutionären" Verfassung
sich urbane Strukturen und Räume informell aneignen und umformen.
Montag, 7. November 2005, 20 Uhr
Atelier Frankfurt,
Hohenstaufenstrasse 13-27
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