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contre l’université – quatrième fois
30.10.-9.11.

Alle Veranstaltungen finden, falls nicht anders angegeben, im ivi statt.

Diese Programm ist ein vorläufiges. Ein regelmäßiger Blick auf diese Seite wegen Aktualisierungen ist deshalb sinnvoll.

Letztes Update: 22.10.

 

mo 30.10.

18 uhr:
ivi-plenum:
offenes plenum für alle rund um die selbstorganisation des instituts, der gegen-uni und sonstiger veranstaltungen

20 uhr:
eröffnungsveranstaltung der IV. contre l’université: stühle zu sachzwängen – geschichte selber machen: ein abend rund um uns und den protest
ständig rumstehend widerständig sein: auf autobahnen, im turm und auf dem schlauch (äh.. römer). im ivi frieren, über barrikaden jubilieren und ein bisschen hegemonien irritieren. warum das alles ?- sich im immer größer werdenden haufen der ideellen gesamtscheiße einzurichten stinkt, aber selbst mal ordentlich auf die kacke zu hauen sorgt für nasenbluten, zerschlagene rippen und gebrochene herzen. wie dann aber weiter mit dem „dagegen“ ? – den karren gegen die wand der herrschaftsverhältnisse fahren oder doch gegen-hegemonien?
*rückblicke, bilanzen, perspektiven und nabelschauen zu dem was war, ist und [hoffentlich] kommen wird
~referent_innen: sinistra! + unlike

 

di 31.10.

18 uhr:
Eröffnung der Ausstellung: Bangkok – City of Angels
Thailand - besessen vom Schönheitswahn – ein Land, das sich täglich umoperiert, entdeckte Anfang 2006 die Vorzüge einer bunten Protestkultur. "Thaksin" – Get out! hallte es  massenhaft über den Königsplatz. Anfang Oktober fuhren Panzer über die Rama-Road und setzten die Forderung nach dem Rücktritt des amtierenden Ministerpräsidenten von Thailand in die Tat um. Wo sonst manisch explosiv der City–Verkehr von Bangkok tobt herrschte Ausnahmezustand. Nur wenige Tage später hätte sich der 33. Jahrestag der blutigen Massaker der damaligen Militärregierung gegen den Aufstand der Schüler und Studenten in den Strassen von Bangkok gejährt. Thailand – Demokratie oder Diktatur? Die Ausstellung kann und will darauf keine Antwort geben, sondern bietet lediglich einen subjektiven Blickwinkel in Form einer bunten Collage aus Fotos, Dokumenten, Bildern und Texten, die über das Land und die Kultur informieren.
Von Tom Agree

 

mi 1.11.

18 uhr:
ak chipkarte: die neue goethe-card - das suspekte multitalent
im sommer 2006 wurde im senat schwupdiwup und unter umgehung vieler wichtiger studentischer einwände beschlossen, die studierenden mit einem coolen neuen feature zu bespaßen: einem studierendenausweis mit foto und rfid-chip, mit dem man z.b. kontaktlos (d.h. ohne das ding aus dem portemonnaie zu nehmen) in der mensa bezahlen können soll.
will man anderen erklären, warum das eigentlich gar nicht so cool ist, sondern eher bedenklich, muß man sich in technische hintergründe einarbeiten und sein verhältnis zum recht auf informationelle selbstbestimmung klären. außerdem braucht man gute nerven, denn leicht wird man als paranoid oder technikfeindlich abgetan.
die ausgangssituation ist schwierig - der ak chipkarte versucht es trotzdem

20 uhr:
“Can I interfere in your crisis?” Zur Kritik von Lebensformen.
Ein Abend mit demoPunK und Rahel Jaeggi
Mit dem Slogan „Das Private ist politisch“ hat die radikale Frauenbewegung Lebensformen, Lebensentwürfe, Lebensstile, Lebensverhältnisse als Schauplätze politischer Auseinandersetzungen eröffnet. Die monogame Zweierbeziehung, patriarchale Sexualität, Heteronormativität, Gebärzwang, die Ehe, all diese Phänomene werden nicht länger als individuelle Entscheidungen angesehen, sondern sehen sich einer theoretischen Kritik ausgesetzt. „Don’t marry, be happy!“, „Sei faul!“, "Mach blau!“ mit diesen und anderen Aufforderungen versuchte die Linke, die Menschen nicht nur zur revolutionären Aktion, sondern auch zur Veränderung der eigenen Alltagspraktiken zu agitieren. Doch: Sind Lebensentwürfe überhaupt kritisierbar? Will ich, dass politische Gruppen und Lesekreise mir in mein Leben hineinreden, und wie weit darf dieses Hineinreden gehen? Wo hört eine legitime Verständigung mit meinen GenossInnen über das für mich Gute auf und wo fängt ein quasi-institutioneller Normativitäts- und Normalitätsdruck an? Wann ist die Aufforderung „Don’t marry“ eine polemische Kritik am bürgerlichen Patriarchat, wann eine illegitime Einmischung ins Persönliche? Wann ist die Aufforderung, das eigene heterosexuelle Begehren zu überwinden, ein lustvolles Angebot, wann ein repressiver Zugriff auf die eigene Sexualität? Und wie kann der Gefahr begegnet werden, durch die Überwindung alter Ausschlüsse neue zu produzieren?

im anschluss: key_osk * couch plausch, hörgenuss

 

do 2.11.

16 uhr:
unlike einführungen: michel de certeau * alltagspraxen und widerstand (mit mello)

20 uhr:
veranstaltung zur chilenischen schüler_innenbewegung:
Während im Frühjahr und Sommer 2006 Frankreich, Deutschland, Griechenland und andere europäische Länder Zeugen von SchülerInnen- und Studierendenproteste gegen die Maßnahmen einer sich verändernden Hochschullandschaft wurden, fanden in Chile die größten Proteste gegen das Bildungssystem seit den 1970er Jahren statt. Auch wenn hier und da Artikel und Meldungen über de Ereignisse in Chile auch die Protestierenden in Europa erreichten, so ist das Wissen um die Proteste in Chile und ihren historischen Hintergrund kaum bekannt. Abgesehen davon, dass die Frage nach internationalen Protestformen in Anbetracht einer 'Internationalisierung der Bildung' durch die Anpassung der Studiengänge in BA und MA an Bedeutung gewinnt, kann Chile als ein Prototyp neoliberaler Bildungssysteme betrachtet werden. Die Bildungsreformen, die unter der Militärdiktatur Pinochets durchgeführt wurden, waren Teil eines gesamtgesellschaftlichen neoliberalen Experiments, dessen Wurzeln in die USA führen unddenen Chile als 'Labor' diente. Die Privatisierung der Bildung fand dort in einem Kontext umfassender Privatisierungen der Ökonomien, aber auch der Armut und gesellschaftlicher Risiken statt. Ein Blick in die chilenische Vergangenheit, könnte deshalb auch als ein Blick in eine mögliche europäische Zukunft gewertet werden.
referent: sebastian sierra barra

 

fr 3.11.

14u uhr:
autonomes tutorium zu radikaldemokratie – erste sitzung

16 uhr:
unlike-einführungen: giorgio agamben (mit daniel)

 

sa 4.11.

22 uhr:
party: mit unbenannt.org

 

mo 6.11.

18 uhr:
ivi-plenum:
offenes plenum für alle rund um die selbstorganisation des instituts, der gegen-uni und sonstiger veranstaltungen

 

di 7.11.

16 uhr:
unlike-einführungen: judith butler * gemeinsam wollen wir uns an die grundlagen der (queer-)feministischen philosophin heranwagen und nach möglichen widerständigkeiten gegen sexismus, zwangshetero-sexualität und den ganzen mist fragen. (mit dascha und hanni)

 

20 uhr:
Geschichte und Gegenwart der Studierendenbewegung im Iran - Vortrag und Diskussion mit Ali Schirasi (Schriftsteller und Publizist/Konstanz)
Das Referat wird knapp auf die Struktur der Islamischen Republik eingehen, um dann einen kurzen Überblick über die Geschichte der iranischen Studierendenbewegung vor und nach der Revolution von 1979 geben. Schwerpunkt des Vortrags werden die jüngsten Entwicklungen und  Aktivitäten sein, mit denen die Studierenden ihre Rechte einfordern und ihre universitären  Interessen vertreten.
Die Veranstaltung wird unterstützt von der Fachschaft Gesellschaftswissenschaften und der sinistra!

 

mi 8.11.

16 uhr:
unlike einführungen:multitude’ – hardt//negrie * die ideen des globalen empire und der organisationsform der multitude haben in den letzten jahren für einige aufregung gesorgt. wir wollen uns diesen begriffen nähern und nach den ideen möglichen widerstands in ihnen suchen. (mit mello und hanni)

 

18 uhr:
Das Unbehagen im Kapital. Aktuelle Annäherungen an Marx' Kapital Band 3 »Die Gestaltungen des Gesamtprozesses der kapitalistischen Reproduktion«. Mit Nadja Rakowitz & Teilnehmer_innen des laufenden Lektürekurses von theorie praxis lokal

 

21 uhr:
bzw zeitungskey_osk
diskus lädt ein

 

do 9.11.

16 uhr:
wertkritik und gesellschaftskritik: eine einführung in die marxsche theorie
die kritik des werts ist eine der notwendigen grundlagen für eine umfassende kritik der gesellschaft. einführend soll die marxsche kritik in ihrer aktualität erörtert werden.
referent: sinistra!

18 uhr:
Kleine (Skandal-)Geschichte der ZwangsarbeiterInnenzahlungen
*Wie der deutsche Staat 1951 einen Juden wegen seines Engagements für Zahlungen umbrachte, wie 500.000 Privathaushalte sich an den ZwangsarbeiterInnen schadlos halten konnten, was Kanzler Adenauer über das ,Weltjudentum' zu sagen hatte, wie Altnazis die IG Farben vor Gericht vertraten, wie die rot-grüne Bundesregierung Zwangsarbeit als ,natürliche Erscheinung' verharmloste und ein ,Diktat der USA' gegenüber der deutschen Wirtschaft abwendete - davon wird auf dieser Veranstaltung zu berichten sein. Die Protokollierung der vielen kleinen Skandale soll den großen Skandal - die barbarische Ausbeutung von Millionen von ZwangsarbeiterInnen, der anschließende Verbleib des geraubten Extra-Profits auf Seiten der deutschen TäterInnen und die Abspeisung der Opfer mit Almosen - erhellen.
Referat: sinistra!

22 uhr:
konzert und party: *räuberhöhle* und *escapehawaii*

 

fr 10.11.

16 uhr:
unlike einführungen: michel foucault (mit reini)