|
#31 .. 09-11-06 UNO-Trek. 40 Jahre Star Trek
#30 .. 19-10-06 Die Schlacht um Algier
#29 .. 31-08-06 The Sound Of New Orleans ein Jahr nach der Flut
#28 .. 20-07-06 Rumänien 1990 - Can the Revolution be televised?
#27 .. 23-04-06 OZ - Foucault im TV-Serienformat
#26 .. 18-02-06 Der Heilige Geist und St. Marx
|
|
Rumänien 1990 - Can the Revolution Be Televised?
von Klaus Ronneberger
I) Abriss der Ära von Nicolae Ceausescu
Die nationalkommunistische Linie
Die "Kleine Kulturrevolution"
Der "Conductator"
Die Gigantomanie
Der Zusammenbruch im Dezember 1989
II.) Die rumänische Revolution und das Fernsehen
Der naive Blick
Der sozialrevolutionäre Blick
Der verschwörungstheoretische Blick
I) Abriss der Ära von Nicolae Ceausescu
Die nationalkommunistische Linie
In der Zwischenkriegszeit hatten die Kommunisten (KP) im Königreich Rumänien keine große Rolle gespielt. Dies änderte
sich erst mit dem Einmarsch der Roten Armee im Jahre 1944. Die endgültige Machtübernahme der KP erfolgte 1947 mit der
Beseitigung der Monarchie und der Ausrufung der Volksrepublik. Danach erfuhren alle gesellschaftlichen Bereiche eine
grundlegende Sowjetisierung. Innerhalb der KP setzten sich die so genannten Heimatkommunisten gegen die Moskau-Fraktion
durch, die sich vor allem aus Angehörigen nationaler Minderheiten zusammensetzte.
Nach dem Tode Stalins 1953 und dem dann einsetzenden "Tauwetter" in der UdSSR begann sich Rumänien - sowohl außen- wie
innenpolitisch - vorsichtig vom sowjetisch Kurs abzusetzen. Diese Umorientierung führte in den 1960er Jahren auch zu
einer Annäherung Rumäniens an das maoistische China. Ab 1965 setzte sich mit der Wahl von Nicolae Ceausescu zum Ersten
Sekretär der Partei endgültig eine nationalkommunistische Linie durch. Unter seiner Führung versuchte die rumänische
Regierung sowohl wirtschaftlich wie politisch mehr Selbständigkeit von Moskau zu erlangen. Dafür standen Begriffe wie
"Gleichberechtigung" und "Nichteinmischung" und die Forderung, nach einer Abschaffung der westlichen und östlichen
Militärblöcke.
An der Zugehörigkeit Rumäniens zum "Warschauer Pakt" und an der Gültigkeit bestehender Bündnisverträge wurde allerdings
nicht gerüttelt. Ceausescu entwickelte eine geschickte Gratwanderung zwischen den beiden Blöcken. Allerdings war das
Land aufgrund seiner wirtschaftlichen Schwächen von dem sowjetischen dominierten Wirtschaftsraum abhängig. Ceausescus
Werben für "nationale Unabhängigkeit", Abrüstung, Blockfreiheit und Frieden verschaffte Rumänien im Westen und bei den
blockfreien Staaten eine wachsende Anerkennung. Auch die rumänische Weigerung, an dem Einmarsch des Warschauer Paktes
in die CSSR 1968 teilzunehmen, stieß international auf eine positive Resonanz.
Die "Kleine Kulturrevolution"
Nach einer relativ positiven Entwicklungsphase erfolgte zu Beginn der 1970er Jahre unter dem Eindruck der chinesischen
Kulturrevolution eine Zäsur: Durch eine gezielte Veränderung des Machtgefüges konzentrierten sich immer mehr Befugnisse
in der Hand Ceausescus. Die Strategie der Ämteranhäufung und permanenten Kaderrotation innerhalb des Partei- und
Staatsapparates verhinderte das Aufkommen oppositioneller Strömungen. Die "Kleine Kulturrevolution" markierte sowohl
den Beginn eines immer restriktiver werden minderheitenfeindlichen Kurses (vor allem gegen Ungarn und Deutsche) als
auch einer ausgeprägt rumänisch-nationalen Politik. Zugleich forcierte Ceausescus ein stalinistisch anmutendes Mega-
Industrialisierungsprogramm. Der rigiden Innen- und Wirtschaftspolitik stand weiterhin eine auf Unabhängigkeit bedachte
Außenpolitik gegenüber.
Diese Haltung wurde von den westlichen Staaten entsprechend goutiert. Gegenüber der innerstaatlichen Repression zeigte
sich der Westen sehr nachsichtig. Dies änderte sich erst dann, als mit der Reformpolitik Gorbatschows und dem einsetzenden
Tauwetter zwischen den Blöcken die außenpolitische Sonderrolle des rumänischen Regimes für den Westen keine Bedeutung
mehr hatte.
Der "Conductator"
Bemerkenswert war auch der Personenkult um Ceausescus. Bereits 1974 hatte man das Amt eines "Präsidenten der Republik"
geschaffen, das insofern aus dem kommunistischen Rahmen fiel, als es sich nicht um ein Gremium in kollektiver Verantwortung
handelte, sondern von einer Einzelperson bekleidet wurde: Parallel zur ständigen Machtanhäufung rückte Ceausescu, der sich
den Titel "conductator" (Führer) zulegte, als Person immer mehr in den Vordergrund. Das gesamte gesellschaftliche Leben
war von der Vorgabe durchdrungen, den "besten Sohn der rumänischen Nation" permanent zu bejubeln. Die Superlative in der
Beschreibung seiner Persönlichkeit nahmen immer groteskere Formen. Einen vergleichbaren Personenkult gab es damals nur
noch in Nordkorea.
Unverholen verhalf er seinen Familienangehörigen und Verwandten zu bedeutenden Stellungen. Einen großen Einfluss besaß
Elena Ceausescu, die Frau des "conductators", früher Arbeiterin in einer Textilfabrik, die bis in das Machtzentrum der
Parteiführung aufsteigen konnte. Die Unterdrückung des Geisteslebens und die Gängelung der Intellektuellen waren
wesentlich ihr zuzuschreiben. Sie reüssierte mit akademischen Titeln, die ihr nicht zustanden, und verwies auf
wissenschaftliche Publikationen, die sie nie geschrieben hatte. Der eine Bruder des Diktators avancierte zum
Armeegeneral und führenden Militärhistoriker, der andere wurde General der gefürchteten Geheimpolizei "Securitate".
Die Gigantomanie
In den 1980er Jahren nahm die Politik Ceausescu "gigantomanische" Züge an. Ein Großprojekt war die Umwandlung von Dörfern
in landwirtschaftliche Nutzflächen und die Zusammenziehung der Bewohner in verdichteten Wohnzentren. Bis zum Jahr 2000
sollten ca. 7000 Dörfer abgetragen werden. Dieses Vorhaben rief allerdings erheblichen Widerstand hervor. Insbesondere
die nationalen Minderheiten fühlten sich dadurch angegriffen, da sie den Verlust ihrer kulturellen Identität befürchteten.
Die größte Unzufriedenheit herrschte bei den Magyaren in Siebenbürgen. Es handelt sich um eine Region mit überwiegend
ungarischer Bevölkerung, die bis 1918 zu K.u.K. -Monarchie gehört hatte.
Ein Großteil der vorhandenen Ressourcen wurde für die Errichtung des "Volkshauses" in Bukarest mobilisiert. Diesem
gigantischen Prestigeprojekt fielen in der Altstadt 9000 Häuser zum Opfer, darunter auch Kirchen und Klöster. Tausende
von Menschen arbeiteten jahrelang an dem achtzig Meter hohen und breit ausladenden Komplex der "Casa" sowie an den
Gebäudezeilen entlang des repräsentativen Boulevards "Sieg des Sozialismus", der an ihn heranführt. Der Diktator setzte
sich mit dem fast fertig gestellten Riesenbau ein bleibendes Denkmal.
Ende der 1980er Jahre kollabierte das kommunistische Herrschaftssystem im östlichen Europa. Ceausescu hielt, auch wenn
er stets misstrauisch und wachsam war, sein Regime für nicht gefährdet. Sein Familien-Clan sowie die Gruppe der loyalen
Parteiangehörigen vertrauten auf die Passivität der Bevölkerung und auf den gut ausgerüsteten und scheinbar politisch
zuverlässigen Sicherheitsapparat. Man hatte es nicht als Alarmzeichen angesehen, als es Ende 1987 zu regimefeindlichen
Demonstrationen gekommen war und auch innerhalb der Partei nahm die Unzufriedenheit mit den Zuständen erheblich zu.
Der Zusammenbruch im Dezember 1989
Doch im Dezember 1989 geriet auch das Ceausescu-Regime in den Strudel des Zusammenbruchs. Der Funke entzündete sich in
Timisoara. Ein Pastor der ungarischen Reformierten Kirche sollte "strafversetzt" werden. Sympathiekundgebungen für ihn
eskalierten am 16. Dezember zu einem Aufstand, den die Securitate trotz Schusswaffengebrauchs scheinbar nicht mehr unter Kontrolle
bekam. Dennoch reiste der Parteichef zu einem Staatsbesuch in den Iran ab. Als sich aber die Lage nicht beruhigte,
kehrte Ceausescu. am 20.12. eilig zurück und gab "terroristischen Banden" die Schuld an den Unruhen. Am nächsten
Tag versuchte er sich durch eine organisierte Jubelveranstaltung einen medienwirksamen Rückhalt zu geben und hielt
vom Balkon des Zentralkomitee-Gebäudes aus eine Rede. Aber die herangeschafften "Jubler" funktionierten nicht wie
vorgesehen, vielmehr kam es zu Missfallensäußerungen. Der "große Führer" geriet sichtbar aus dem Gleichgewicht.
Am 22.12 herrschte in ganz Rumänien der Ausnahmezustand und weitere Kämpfe entbrannten. In Bukarest wurde die
Universitätsbibliothek in Brand geschossen und der Königspalast sowie Teile des ZK-Gebäudes beschädigt. Am
Nachmittag fiel die Entscheidung. Das Zentralkomitee wurde gestürmt und der "Held aller Helden" sowie Gattin ergriffen
daraufhin vom Dach des Gebäudes aus per Hubschrauber die Flucht. Das Fernsehen, das bei den Ereignissen eine zentrale
Rolle spielte und dessen Gebäude deshalb heftig umkämpft wurde, strahlte die Nachricht aus, eine "Front der Nationalen
Rettung" habe die Führung übernommen. In ihrem Namen verlas am Abend Ion Iliescu, der einst von Ceausescu entmachtet
worden war, die Grundzüge einer neuen Politik. Die blutigen Unruhen dehnten sich nun über das ganze Land aus.
Die beiden Flüchtlinge fielen schon bald in die Hände der Armee und wurden 25. Dezember vor ein Militärtribunal gestellt.
Die improvisiert formulierte Anklage lautete: "Genozid an 60 000 Menschen; Unterminierung der Staatsmacht durch die
Organisation bewaffneter Aktionen gegen die Bevölkerung" (gemeint war damit der Schießbefehl vom 17.12. gegen die
Demonstranten in Timisoara); Zerstörung von öffentlichem Eigentum; Fluchtversuch "auf der Grundlage von etwa 1 Milliarde
auf ausländischen Banken deponierten Dollar". In einem Schnellverfahren verhängte das Tribunal die Todesstrafe und
ließ sie sofort durch Erschießen vollziehen.
Die Geschehnisse ab dem 16. Dezember bleiben auch im Nachhinein unübersichtlich. Soviel scheint festzustehen: Es
handelte sich zunächst um eine Revolte der Bevölkerung, dem sich die Armee anschloss. Alle deutet darauf hin,
dass aus der Partei heraus - gestützt auf ihre Verflechtungen mit der Armee und in Einklang mit Teilen der
Securitate - die Gelegenheit genutzt wurde, sich des "conductators" zu entledigen. Vieles spricht für einen seit
längerem geplanten Staatsstreich.
Neben der Hinrichtung des Ehepaars erhielt der eine Bruder wegen Mordes eine Gefängnisstrafe von 15 Jahren;
der andere Bruder wurde in den Ruhestand versetzt. Die Tochter Zoe und der Adoptivsohn Valentin befanden sich
bereits im August 1990 wieder in Freiheit. Der Sohn Nicu, verurteilte zu 25 Jahren Haft, kam bereits 1992 aus
gesundheitlichen Gründen wieder frei. Der Apparat der Securitate wurde offiziell weitgehend aufgelöst, ging
aber teilweise indem neu gegründeten Sicherheitsdienst auf. 1992 legte ein Gesetz fest, dass die Akten der
Securitate vierzig Jahre lang unter Verschluss zu halten seien.
II) Die rumänische Revolution und das Fernsehen
Alle folgenden Zitate sind in dem Merve-Bändchen Von der Bürokratie zur Telekratie. Rumänien im Fernsehen (Berlin 1990)
entnommen. Es handelt sich um die Widergabe eines Symposions, das im Frühjahr 1990 in Budapest stattfand.
Der naive Blick
Mihaela Cristea, Redakteurin des rumänischen Fernsehens, war während der Ereignisse im Dezember 1989 Studioleiterin:
"Wir erhielten Anrufe aus der Stadt, in denen es immer wieder hieß, dass viele Revolutionäre zu uns, zum Fernsehgebäude
unterwegs seien. Um 13.25 Uhr erreichten sie das Eingangstor und kletterten über den hohen Zaun - es waren keine Wächter
da, die sie dran gehindert hätten. (...) Dann kam der Augenblick der ersten freien Live-Sendung. Keiner wusste, wie er sich
verhalten sollte, weder wir noch die Kollegen im Studio noch unsere "Eroberer". Wenn man sich heute die Bänder von damals
ansieht, wirken sie fast komisch, aber zu der Zeit war es völlig anders, alles hatte andere Dimensionen.
Die bekanntesten kulturellen und politischen Dissidenten des Landes kamen in weniger als einer Stunde im Fernsehgebäude
an. Wir waren angespannt und nervös, denn wir alle wussten, dass unsere Ausrüstung sehr alt war und jeden Moment
zusammenbrechen könnte. Aber der liebe Gott war auf unserer Seite; er ließ uns als erste in der Geschichte diese so
dramatische Revolution live in die ganze Welt übertragen."
Der sozialrevolutionäre Blick
Magda Carneci, Kunstkritikerin in Bukarest und Mitglied des "Sozialen Dialogs":
"Besetzt von den Revolutionären, die einen enormen allgemeinen Druck auf die Art der Sendungen ausübten, wurde
das rumänische Fernsehen mehrere Tage lang zum lebenswichtigen Zentrum der Nation (...) Man könnte sagen, dass
das Fernsehen die Geschehnisse selbst beeinflusste, denn es erwies sich als wirksames psychologisches Instrument -
sogar als Waffe. (...) Da das Fernsehen Ereignisse nicht in ihrem vollen Umfang übertragen kann, sondern eine
Auswahl treffen muss, taucht die Frage auf, ob das Fernseh-"Resümee" eine signifikante Zusammenfassung der Fakten
ist oder bloße Fiktion, von ein paar Individuen konstruiert, die für alle entscheiden, eine Fiktion, welche die
historische Realität verzerrt und modifiziert. (...)
Seit den ersten Tagen der Revolution haben sich die Dinge rapide geändert. Was man jetzt über die rumänische
Revolution im Fernsehen sieht, wandelt sich, (...) immer mehr in Fiktion. Die Institution Fernsehen wurde der
provisorischen Regierung untergeordnet, wenn es auch nach wie einen Druck von Seiten des Volkes gibt, der die
Programmauswahl teilweise beeinflusst. In den Monaten, die auf den Dezember 1989 folgten, sind Dutzende von
Videofilmen aufgetaucht, die von rumänischen oder ausländischen Reportern oder Privatpersonen gemacht wurden.
Es existieren heute mehrere Versionen über den Gesamtverlauf der Revolution. (...) Unter unsern Augen beginnt
sich ein merkwürdiger Prozess zu entfalten: aus den Video- und Fernsehberichten über die Revolutionstage
entsteht allmählich Fiktion. Nach und Nach wird es schwierig, zu entscheiden, was an den revolutionären
Ereignissen wahr gewesen ist und was nicht, obgleich ihre fragmentarische Widergabe auf Band festgehalten
ist. Wir sind erst jetzt in der Lage, die Authentizität der Informationen, die in jenen Tagen übertragen
wurden, in Frage zu stellen. Das visuelle Zeugnis der Videoaufzeichnungen erscheint erneut als ein fragwürdiger
Beweis für eine Nicht-Manipulation."
Der verschwörungstheoretische Blick
Der Medien- und Kunsttheoretiker Peter Weibel behauptet hingegen, dass das rumänische Fernsehen die Revolution nicht
gemacht habe, sondern eine Fraktion der Nomenklatura hätte sich des Fernsehens bedient, um eine Palastrevolte zu
initiieren. Die "spontanen" Volkserhebungen seien vom Fernsehen gelenkt und gesteuert worden. Das Fernsehen habe
gleichsam "live" das gefilmt, was es selbst inszenierte und vorbereitete. Weibel verweist in diesem Zusammenhang
auch auf die im rumänischen Fernsehen gezeigte Dokumentation über die "Totengrube von Timisoara", angefüllt mit angeblichen
Opfern der Securitate. Im Nachhinein erwies sich diese Sendung als ein großes Betrugsmanöver in der Fernsehgeschichte.
Der deutsche Sender RTL-Plus konnte aufdecken, dass es sich bei den gezeigten Leichen um Menschen handelte, die
eines natürlichen Todes gestorben waren. Sie stammten aus dem gerichtsmedizinischen Institut und Krankenhäusern.
Kennzeichen dieser "Tele-Revolution" sei die Aufhebung der Trennung von Real und Realität: Das Inszenierte sei
als real und das Manipulierte als spontan maskiert worden.
Für diese Version sprechen auch die unterschiedlichen Aufnahmen über die Hinrichtung des Ehepaars Ceausescu.
Nach rumänischen Meldungen sollen de beiden am 25. Dezember um 16 Uhr exekutiert worden sein. Das rumänische
Fernsehen zeigte am 26. Dezember Ausschnitte einer Videokassette, in der man das Ehepaar in einer Anklagesituation
sieht, ohne dass dabei die Ankläger zu sehen sind. Die Hinrichtung wird nicht gezeigt, sondern lediglich die Leichen.
Am 22. April 1990 übertrug der französische Sender TF 1 geheime Videotapes vom Ceausescu-Prozess. Diese Bänder
enthielten nun Szenen mit den Richtern - vorher im Off, nun im Profil -, in weiteren Szenen, wie das verurteilte
Ehepaar zur Hinrichtung weggeführt wird, wie Elena sich weigerte, sich die Hände fesseln zu lassen, wie das Paar
erschossen und dann weggetragen wird - tatsächlich alles Szenen, die in den Übertragungen zum Zeitpunkt der
Revolution ausgelassen waren. Dieses neue Tape sorgte so für einiges Aufsehen in Frankreich. Bald danach erhob
der Präsident des Freien Rumänischen Fernsehen Anspruch auf Schadenersatz, weil das Video - das TF 1 für 50 000 FF
von einem "unbekannten Verkäufer" erworben hatte - offensichtlich eine Raubkopie war. Rumänien drohte sogar auf
internationaler Ebene rechtliche Schritte einzuleiten, was für noch mehr Aufruhr sorgte.
Von den französischen Massenmedien wurden Ballistikexperten eines unabhängigen Gerichtslabors beauftragt,
das Tape zu untersuchen. Daraufhin veröffentlichte der Direktor des Labors eine schriftliche Erklärung,
die besagte, dass - ausgehend vom offensichtlichen Gerinnungsgrad des Blutes - die Körper des hingerichteten
Paares schon einige Stunden vor der im Videotape gezeigten Hinrichtung tot gewesen sein müssen. Mit anderen Worten,
das Tape war offensichtlich eine Simulation - aber zu welchem Zweck gemacht? Auf wessen Anweisungen?
<< de retour || °° en haut
|
|