Bewegungsforschung
Analyse, Kritik, Weiterentwicklung
ende
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Michael Flörsheimer
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Bewegungsforschung, wie sie sich Mitte der Achtziger als akademische Disziplin zu etablieren versucht, bezieht sich auf die sogenannten Neuen Sozialen Bewegungen, soziale Bewegungen der zweiten Hälfte der siebziger und ersten Hälfte der achtziger Jahre, im wesentlichen Frauen-, Friedens- und Ökologie/Alternativbewegung mit der Antiatomkraftbewegung im Zentrum. Ereignisse aus dem Kampf gegen die Atomkraft markieren auch Anfang und Ende des Jahrzehnts der Neuen Sozialen Bewegungen: Platzbesetzung in Wyhl/Kaiserstuhl 1975 und Kampf um Wackersdorf 1986. Schließt man sich der Einschätzung an, dass sich nach der Fordismuskrise der siebziger Jahre eine neue kapitalistische Formation mit eigenem Akkumulations- und Regulationsmodell herausgebildet hat (vgl. Hirsch 2001, 172ff), lassen sich die letzten dreißig Jahre in etwa wie folgt unterteilen:

  1. Frühe 70er Jahre bis Mitte 80er Jahre: Krise und Kritik der herrschenden Form kapitalistischer Vergesellschaftung - im Zentrum (praktische) Kritik des gesellschaftlichen Naturverhältnisses; relativ offene Situation, heftige Kämpfe (mit Massencharakter) im »Suchprozess«. (Spätestens) ab Anfang der achtziger Jahre (»Krise des Marxismus«) diskursive und praktische Reintegration der sozialen Bewegungen. (Theorien kommunikativen Handelns, Systemtheorie, »Industrialismus«-These, Grüne; ab 1986 - Tschernobyl! - faktisches Moratorium des Baus von Atomanlagen in der BRD)
  2. Späte 80er Jahre bis Mitte der 90er Jahre: Neoliberales Akkumulations- und Regulationsmodell setzt sich durch, neoliberale Ideologie wird tendenziell hegemonial; Zusammenbruch der Sowjetunion und anderer staatssozialistischer Länder: »Ende der Geschichte«; soziale Bewegungen in Westdeutschland nur noch rudimentär - heftige soziale Bewegungen in der DDR. »Risikogesellschaft« (1986, als Antwort auf die Kritik des gesellschaftlichen Naturverhältnisses) erringt die Diskurshoheit. Neue soziale Bewegungen (»NSB«) werden Gegenstand einer eigenen akademischen Disziplin, die - neben begrenzten Erkenntnisgewinnen (s.u.) - nicht nur ihre Träger ernährt, sondern auch ihren Beitrag zur diskursiven Reintegration wie ideologischen Verwertung der NSB leistet.
  3. Mitte 90er Jahre bis heute: Neoliberale Formation setzt sich weiter - krisenhaft - durch. Erste Anzeichen von säkularen Krisentendenzen. Soziale Bewegungen gegen das neoliberale Projekt entstehen (Chiapas 1994 etc.). Diskursive Formationen der achtziger Jahre werden brüchig. Mit den Krisentendenzen verstärktes Entstehen neuer Sicherheitsdispositive.

Analyse und Kritik begleiten soziale Bewegungen seitdem soziales Handeln Gegenstand denkender und handelnder Reflexion ist. »Soziale Bewegungen« - ontologisch - auf ihren Begriff bringen zu wollen ist deshalb müßig und endet in Tautologie, eine Beschäftigung für Organisationssoziologen vielleicht. Ich werde im folgenden eine Bewertung einiger Texte, die der Forschung zu den Neuen Sozialen Bewegungen (der 70er und 80er) Jahre zuzuordnen sind und für unterschiedliche politische und methodische Herangehensweisen stehen, vornehmen. Da diese Texte nicht nur nicht zu trennen sind von dem je spezifischen historischen Charakter ihres Untersuchungsgegenstands wie auch den historischen Umständen ihrer Erstellung, verzichte ich hier auf die Untersuchung von Texten, die andere soziale Bewegungen untersuchen und anderen historischen Zusammenhängen geschuldet sind (z.B. Princen/Finger 1994, Rucht 1996). Es geht also um die Neuen Sozialen Bewegungen, die sozialen Bewegungen der Krise des Fordismus.

Mitte der siebziger Jahre kann von einer akademischen Bewegungsforschung keine Rede sein. Vielmehr findet Reflexion, Analyse und Kritik in den Bewegungen selbst oder zumindest aus den Bewegungen heraus, oft in enger Verbindung mit der Praxis statt. Die neu entstehenden sozialen Bewegungen gewinnen in kurzer Zeit eine große Breite. Das Spektrum der Anti-AKW-Bewegung beispielsweise reicht politisch von »Wertkonservativen« über Sozialdemokraten bis zu Anarchisten. Es herrscht Vielfalt, aber wenig Segregation - das genaue Gegenteil der vorherrschenden gesellschaftlichen Entwicklung - ein Phänomen der Übergangsphase vielleicht: fordistisch überdeterminiert. Ebenso vielfältig, aber auch zusammenhängend ist die Reflexion: Von regionalen und bundesweiten Kongressen der Anti-AKW-Bewegung, in denen nicht nur taktische sondern durchaus grundlegende politische Fragen diskutiert wurden, und die bis weit in die achtziger Jahre durchgeführt wurden, über Tunix bis Kongress Zukunft der Arbeit, in unterschiedlichsten Zeitschriften in, aus und neben den Bewegungen - von Atomexpress, den Zeitungen der »undogmatischen« Linken (z.B. links) bis zu »ml«-Organisationen (Arbeiterkampf, Kommunistische Volkszeitung, Rote Fahne etc. pp. - die, im Gegensatz zur späteren Interpretation der siebziger Jahre, durchaus einen gesellschaftlichen Einfluss hatten), über Prokla (z.B. 40/1980) bis Kursbuch (z.B. 50/1977).

 
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Bewegungsforschung als akademische Disziplin entsteht Ende der siebziger / Anfang der achtziger Jahre. Ihr Anfang ist untrennbar mit zwei Entwicklungen verbunden: Der sogenannten Krise des Marxismus und der parteiförmigen Organisation von Teilen der neuen sozialen Bewegungen (Alternative Listen, Grüne). Mit der Krise des »fordistischen« Akkumulations- und Regulationsmodells und der damit beginnenden Neuordnung der gesellschaftlichen Klassenverhältnisse verlieren die unterschiedlichen, sich auf den Marxismus beziehenden Theorien ihre zumindest unter den gesellschaftskritischen Kräften seit Mitte der sechziger Jahre herrschende, und weit in die Gesellschaft ausstrahlende Diskurshoheit. Die neuen sozialen Bewegungen, insbesondere Anti-AKW/Ökologiebewegung verweisen auf zentrale Defizite, die mit Auslöser der Krise des Marxismus sind: Im Zentrum die Defizite in der Analyse des Mensch-Natur-Verhältnisses (wie man dies damals nannte) - heute präziser: des gesellschaftlichen Naturverhältnisses, damit eng verbunden der Fortschrittsbegriff, sowie Klassenanalyse und Staatstheorie und im weiteren Verlauf, grundsätzlicher, das Problem von Struktur und Handeln.

Bis Mitte der achtziger Jahre gab es keine AutorIn, die sich nicht kritisch mit marxistischen Vorstellungen, oder solchen, die dafür gehalten werden, auseinandersetzte. Dabei gibt es eine prinzipielle Scheidelinie zwischen den AutorInnen, die an den Kriterien der Kritik der politischen Ökonomie (z.B. Hirsch 1980) festhalten, und jene die diese aufgeben bzw. verwerfen (die überwiegende Mehrheit). In vielen Fällen ist die Kritik eklektizistisch (z.B. Brand, K. W. 1982 ), oberflächlich, von mangelhafter Kenntnis der kritisierten Texte sowie der Theoriegeschichte geprägt. Zeitnahe Bezugspunkte der Kritik sind u.a. die strukturalistische Variante des Marxismus (z.B. Touraine 1986) sowie der sowjetische »Diamat« mit seinen herrschaftssichernden Verzerrungen und dogmatischen Erstarrungen, inklusive der Teile der Linken domestizierenden »Theorie des staatsmonopolistischen Kapitalismus« (»Stamokap«). Der historische Kontext der kritisierten Vorstellungen spielt in der Regel keine Rolle, Theorien werden zeitlos nebeneinander gestellt. In der Rezeption Marx' wird die »Theorie der Produktivkräfte« auf Marx zurückprojiziert und mit einer ökonomistischen Interpretation der ökonomischen Schriften die Kritik der politischen Ökonomie in Frage gestellt. Dabei kommt es zu erstaunlichen Denkfiguren: Die Marx unterstellte (und kritisierte) Reduktion der Produktivkräfte auf die sachlichen Produktivkräfte wird auf die kapitalistische Wirklichkeit projiziert und aus der Kritik der kapitalistischen Vergesellschaftung wird die Kritik des Industrialismus (Strasser/Traube 1981). Für die ersten Jahre der Achtziger wird die These des Industrialismus zentral (vgl. Brand, K. W. 1982). Sie bildet das ideologische Bindeglied zur späteren Risikogesellschaft. Zu welchen Aporien eine dem Diskursdruck geschuldete Marx-Interpretation führen kann, ein Beispiel (Hirsch 1986): Durch der Marx im Zusammenhang des Widerspruchs zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen unterstellten »Annahme eines im Kern gesellschaftsneutralen Charakters der Produktivkräfte« (144) - hier sind ebenfalls die sachlichen gemeint - und der Feststellung, dass die »wichtigste Produktivkraft, nämlich die assoziierten Menschen selbst, [der Kapitalismus, mf] nur in einer verzerrten und deformierten Weise entwickelt« (145), lässt sich die Aufhebung der kapitalistischen Vergesellschaftung nicht mehr materialistisch erklären. Weiter in meinen Augen problematisch S.146-148: u.a. Arbeitsmetaphysik (weitere Ausführungen dazu bei Bedarf mündlich).
Ein Mangel der damaligen Marx-Rezeption und die Grundlage für eine angemessene Würdigung ist die (mangelnde) Analyse der - zeitgleich zu den ökonomisch verfassten - politischen Schriften (Kritik des Gothaer Programms, Der Bürgerkrieg in Frankreich, u.a.). Auffällig bei der Debatte ist, dass keine Auseinandersetzung mit Lenin stattfindet (diskreditiert durch Parteimodell und der sich auf ihn berufenden Sowjetunion, deren ebenfalls registrierte, noch schlimmere »industrialistische« Entwicklung unübersehbar ist), sowie der nicht - dogmatischen marxistischen Strömungen ab den zwanziger Jahren. Ebenso von Bedeutung: keine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Entwicklung in der Sowjetunion und China (seit 1978 passé ). Für die Solidaritätsbewegungen in den achtziger Jahren, insbesondere jene mit den Entwicklungen in Südamerika, wäre die Untersuchung des Verhältnis von Staatssozialismus und dem Konzept der »nationalen Befreiung« sicher sinnvoll gewesen.

In der zweiten Hälfte der 80er, endgültig nach 1989 verschwinden in der Bewegungsforschung Theorien (abgesehen von den sich in Ansätzen entwickelnden regulations-theoretischen Analysen, s.u.), die sich noch auf Marx - wie auch immer - beziehen, fast von heute auf morgen aus den Diskursen. Die Krise des Marxismus kommt den Sozialdemokraten (bei ihrem Marsch durch die Institutionen) wie Teilen der Grünen (bei eben dem selben) entgegen. Kritik am Marxismus wird vorangetrieben (Strasser/Traube - im Grüne nahe stehenden Spektrum u.a. Bahro), kritische Rekonstruktion und Weiterentwicklung hält sich in Grenzen. Die Entwicklung in China (»sozialistische Marktwirtschaft«) wird zum Problem für viele an der chinesischen Nabelschnur hängende Maoisten. Einige wenden sich den sozialen Bewegungen in den von der Sowjetunion abhängigen Ländern zu. Die akademische Bewegungsforschung erlebt ihre erste Blüte mit dem Niedergang der Neuen Sozialen Bewegungen, markiert durch das Ende der Anti-AKW-Bewegung als Massenbewegung nach Wackersdorf und Tschernobyl und der Wiederwahl Kohls 1987 als politischem Symbol des Endes der Krisen- und Suchphase sowie der allmählichen ideologischen und praktischen Durchsetzung des neoliberalen Modells. Die »Wiederkehr des Subjekts« (Touraine 1986) verweist in beide Richtungen: der Kritik des fordistischen Modells und den Metaphern des neoliberalen.
Noch eine Anmerkung zur Anti-AKW-Bewegung und ihrer Resultate als Beispiel der Theorie des Staats »als institutionalisierter Kristallisationspunkt von Klassenverhältnissen« (Poulantzas): Im Gegensatz etwa zu Hirsch (1986,168) bewerte ich die Ergebnisse der Anti-AKW-Bewegung der siebziger und frühen achtziger Jahre nicht als Niederlage. Es wurde zwar weder das Atomprogramm abgeschafft, noch irgendein AKW abgeschaltet oder der Bau eines genehmigten AKWs durch eine Platzbesetzung oder ähnliche direkte Aktion verhindert, gleichwohl war die Folge dieser Auseinandersetzung ein (Teil-)Erfolg, der zu einem bis heute über zwanzigjährigen Moratorium führte: es wurden in der BRD keine neuen AKWs mehr gebaut. Grundlage dafür war auch eine Güterabwägung der Gegenseite: Die wachsende Staatsverdrossenheit und Disloyalität (Hegemonieverlust) waren Signale für den Preis, den eine Fortschreibung des AKW-Programms (wie etwa in Frankreich) in der Bundesrepublik hätte fordern könnte. Hinzu kam der unglückliche Zufall der Katastrophe von Tschernobyl 1986, einem Zeitpunkt, zu dem es noch nicht gelungen war, die Anti-AKW-Bewegung - im Gegensatz zu anderen Teilen der NSB - zu domestizieren oder zu marginalisieren.
Zu den bekannteren Autoren, die nicht auf den Grundlagen der Kriterien der »epochal unüberholbaren« Kritik der politischen Ökonomie arbeiten, aber die akademische Bewegungsforschung wesentlich prägen, gehören in Deutschland Karl-Werner Brand, Dieter Rucht und Joachim Raschke; eine eher ambivalente Rolle nimmt Roland Roth ein. Eine Sichtung der Texte zeigt, dass schon frühzeitig mehr geleistet wird, als eine Bestandsaufnahme, dass die Aufnahme, Rückkopplung und Verstärkung der jeweils gängigen Diskurse dem »Aufbruch in eine andere Gesellschaft«, so der (zumindest aus heutiger Sicht doppeldeutige) Titel von Brand, Büsser, Rucht (1986) von (Teilen) der neuen sozialen Bewegungen zumindest nicht hinderlich war. Hierzu gehören auch Bemühungen, die neuen sozialen Bewegungen - ahistorisch - auf den Begriff zu bringen und damit aus dem konkreten Vergesellschaftungszusammenhang herauszulösen, bzw. diesen aus der Analyse fernzuhalten - etwa Raschke 1987 (der sich heute gerne als think tank der Grünen versteht (1993, 2001), ihnen normative Muster erfolgreichen Parteidaseins liefert und dessen banale Feststellungen zu »sozialen Bewegungen« noch heute an fremden Orten herumgeistern (vgl. iz3w Sonderheft 9/2001,5).

 
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In der Frühphase der Bewegungsforschung wird der Industrialismus-Diskurs ein zentrales Moment der (sukzessiven) Ersetzung der Kritik der kapitalistischen Produktionsweise durch eines seiner Momente: so heißt es - unhinterfragt - »industrielles Zivilisationsmodell«, »großtechnische Ausbeutung«, »Kosten des industriellen Vergesellschaftungsprozesses« (alle Zitate: Brand, K. W. 1982, 7). Bei Brand, der hier (1982) alle Erklärungsansätze, auch solche aus dem linken Spektrum (Gorz, Narr, Hirsch) durchdekliniert, bleibt es nicht bei Deskription: Neben der Industrialismus-These orientiert das Schlusskapitel auf die »organisatorische Infrastruktur« (190), namentlich auf die Grünen, wobei die Auseinandersetzungen in den Grünen ihrer Inhalte entleert werden und diesen der »Anspruch, machtorientierte durch diskursive, konsensorientierte Politikmuster zu ersetzen« (191) gegenübergestellt wird. Von Bedeutung ist auch die Aufnahme und Behandlung des Gewaltdiskurses (192 f.), der auf die sich im Laufe der 80er durchsetzende Anerkennung des staatlichen Gewaltmonopols verweist - eines entscheidenden Zwischenglieds für die spätere »Ankunft in der Republik« vieler (ehemaliger) Linker. Bereits ein Jahr später tritt die Industrialismus-These in den Hintergrund: »Ausgangspunkt ist die Hypothese, dass die neuen sozialen Bewegungen als Ausdruck einer Krise der Modernität zu verstehen sind« (Brand u.a. 1983, zitiert nach 1986,13): Eine verschränkte theoretische Gemengelage - Systemtheorie (22) neben Elementen der Kritik der fordistischen Vergesellschaftung nach Hirsch (30) zusammen mit Ontologisierungsversuchen (36).
Im Vorwort zu Neue soziale Bewegungen in Westeuropa und USA mit Datum Juni 1984 (Brandt 1985) wird das »generelle Abflauen der Protestwelle« (7) konstatiert, sowie die »grandiose Selbstüberschätzung der ‚Ökopax' Bewegung« (ebd.) und der »Zweifel an allzu empathischen sozialwissenschaftlichen Einschätzungen« (ebd.). Der abschließende »Ausblick« (332f.) betont die Rolle der neuen sozialen Bewegungen für die Herausbildung eines neuen Vergesellschaftungsmodus, bei dessen Beschreibung feststellbar wird, wie sich die eingangs kritisierte Empathie langsam auf die am Horizont dämmernden Theorien von Selbstreflexivität, Chancen und Risiken überträgt:

»Angesichts der weiter oben skizzierten sozialstrukturellen Entwicklungstendenzen, liegt es nicht nur nahe, in der Gestalt der neuen sozialen Bewegungen die Formelemente eines neuen, ‚postindustriellen' Vergesellschaftungsmodus zu sehen; [...] Ihr Protest entsteht auf dem Boden der historisch freigesetzten (individuellen und gesellschaftlichen) Selbstgestaltungsmöglichkeiten auf der einen, der politischen Gestaltungs- und Steuerungszwänge, der Unerlässlichkeit des bewussten 'Herstellens' gesellschaftlicher und natürlicher Lebensbedingungen auf der anderen Seite. [...] beschleunigen sie ohne Zweifel die Auflösung traditioneller Strukturen und die Herausbildung einer 'postindustriellen', sich selbst steuernden oder technokratisch gesteuerten politischen Gesellschaft.« (332)

Von kapitalistischer Vergesellschaftung ist nicht die Rede. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der Beitrag von Roland Roth in Brandt 1985. Roth analysiert mit Elementen der Regulationstheorie, wesentlich gestützt auf Hirsch 1980, die Geschichte und die sozialen Bewegungen der Bundesrepublik. Zwei problematische Tendenzen werden sichtbar: Erstens, hinter der fordistischen Regulation verschwindet die kapitalistische Akkumulation, und zweitens, davon nicht unabhängig, gerät die nachfordistische Vergesellschaftung unter der Hand zu einer »besseren«, »höheren«, zu einem Fortschritt. Die nach 1977/78 stattgefundenen Veränderungen bei der Bearbeitung der Krise des Fordismus, die Ablösung »fordistisch überdeterminierter« Reaktionen - diskursive und praktische Einbindung statt sicherheitsstaatliche Repression - wird konstatiert:

»Das polarisierende Bild einer politischen Mehrheitskultur mit einem ‚repräsentativen Autoritarismus' der Staatsorgane und Massenintegrativen Apparate, gestützt auf einen immer noch dominanten konsumorientierten staatsbürgerlichen Privatismus auf der einen Seite und einer politisierten alternativen Gegenkultur auf der anderen Seite, vernachlässigt jedoch die demokratisierenden und liberalisierenden Effekte des studentischen Protests und der neuen sozialen Bewegungen. Die Bürgerinitiativkultur und eine in einigen Sektoren revitalisierte politische Öffentlichkeit deuten auf einen demokratischen Substanzgewinn in der Geschichte der Bundesrepublik.« (72)

Aber was in der Krise aufscheint, als Potenzialität, wird struktur- relativierend auf die postfordistische Gegenwart projiziert:

»Getragen von Wohlstandszuwächsen (‚Abschied von der Proletarität'), sozialer Sicherung und ‚verspäteter' Bildungsexpansion ist diese Entwicklung auch von ‚historisch aufbrechenden Selbstgestaltungsmöglichkeiten privater Lebensbedingungen und Arbeitsformen' (Beck 1983:66) begleitet.« (74)

»Gerade der Rekurs auf fallweise Betroffenheiten, die Selbstdefinition entlang von Naturkategorien, die Politisierung des ‚Unpolitischen' und die damit gegebene ‚Beliebigkeit' (positiv gesehen: die Bereitschaft zum Themenwechsel, die Offenheit für Lernprozesse), aber auch die auf Selbsttätigkeit, Selbstorganisation, Selbstbestimmung angelegten politischen Formen weisen die neuen sozialen Bewegungen als ‚Produkte' fordistischer Vergesellschaftung aus, genauer: der politisch nicht antizipierten Folgen der damit verknüpften Individualisierungsschübe.« (75)

Weiter:

»Daß individualistische Orientierungen nicht überwiegend in individuelles Leistungsdenken und politisches Unternehmertum münden, [...] ist auch Ergebnis der aktiven Selbstkonstitution der neuen sozialen Bewegungen.« (75)

Der Beitrag endet mit erstaunlich unkritischen und wenig kenntnisreichen Bemerkungen zu den Grünen und einem Hinweis auf die wohl sehr partnerschaftlich geprägten »Suche« nach den »Fundstücken« der neuen Regulationsweise:

»Mit dem Auftreten der ‚Grünen' hat sich auch das gegenkulturelle Selbstverständnis der neuen sozialen Bewegungen sichtbar aufgelockert. Die Parlamentarisierung des Protestes hat sich nicht nur aus dem Zwang der politischen Blockade des ‚Deutschen Herbst' entwickelt, sondern ist auch der Auftakt für eine Neuformierung des Politischen. Dies meint mehr als die Bereicherung der Koalitionsmöglichkeiten durch eine weitere Partei. Vielmehr geht es um das politische Schicksal der Themen sowie der politischen und sozialen Formen, die sich mit den neuen sozialen Bewegungen entfaltet haben. Das Interesse von Teilen der Unionsparteien an den sozialen Errungenschaften im Sinne eines Sozialstaatsersatzes für die Ausgegrenzten oder die ökologischen und friedenspolitischen Öffnungen der Sozialdemokratie deuten darauf hin, dass eine Suche nach angemessenen politischen Regulierungsformen für die nachfordistische Gesellschaft eingesetzt hat. [...] Die Kooperationsversuche zwischen SPD und ‚Grünen' bedeuten zwar einerseits eine Stärkung der von den neuen sozialen Bewegungen eingebrachten Themen, andererseits bleibt deren realpolitisches Schicksal wie auch das des neuen Bündnispartners ungewiss - zumal die Bilanz der ‚inneren' Reformen, mit denen Teile der Protestbewegungen der 60er Jahre an die Sozialdemokratie herangeführt wurden, eher Skepsis nahe legt. Treffsichere Aussagen über die Rückwirkungen dieser institutionalisierten Politikversuche auf die neuen sozialen Bewegungen lassen sich kaum begründet vorbringen. Entgegen geläufigen Phasenmodellen sozialer Bewegungen (Rammstedt 1978) ist mit der Gründung der Partei ‚Die Grünen' bislang kein eindeutiges Abebben der Bewegungsaktivitäten und ihre Überführung in institutionalisierte Politik verknüpft gewesen. [...] Zwar haben sich die ‚Grünen' als Partei auch auf Bundesebene gefestigt und werden als politischer Faktor zunehmend ernst genommen, gleichzeitig häufen sich jedoch die Versuche von konservativer Seite, sie in den Bereich der Illegalität und ins parlamentarische Abseits zu drängen (Wesel 1983). Ihre parlamentarische Konsolidierung hat zugleich die innerparteiliche Debatte zwischen den verschiedenen Orientierungen, die mit Begriffen wie ‚ökologische Fundamentalisten', ‚Ökolibertären' oder realpolitisch orientierte Ökologen nur ungenau zu fassen sind, vor allem auch in Bezug auf das Verhältnis von Partei und neuen sozialen Bewegungen erneut bis zu einem Punkt angeheizt, der den inneren Bestand der ‚Grünen' keineswegs als gesichert erscheinen lässt, selbst wenn in Wahlanalysen bereits von einem ‚grünen' Wählerstamm ausgegangen wird (Mez 1983). Was in diesem Prozess mit dem Bewegungssektor passiert, wie er sich selbst geltend machen kann, ist gegenwärtig völlig offen. Diese Offenheit, so wäre abschließend zu betonen, ist nicht zuletzt das Ergebnis der politischen Interventionen und gegenkulturellen Praktiken der neuen sozialen Bewegungen. Sie haben im Abschwung der fordistischen Nachkriegsphase eine auf Selbstständigkeit und Selbstverantwortung aufgebaute demokratische, politische Gegenkultur entfaltet, die die weitere gesellschaftliche Veränderung nicht zu einem leicht deduzierbaren Herrschaftsprojekt verkommen lässt.« (76f.)

 
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Die »Offenheit« Roths und etlicher seiner Kollegen dagegen ist wohl eher der Tatsache geschuldet, dass die meisten noch am Anfang ihrer akademischen Karrieren stehen - und dies in einer Situation eines sich verengenden universitären Feldes. Die unkritische Einschätzung der Grünen wird auch noch 1987 vertreten (Roth/Rucht 1987, 83; vgl. dagegen Hirsch 1986a). Die mit der »Offenheit« verbundene spätere ewige Verlängerung der Krise des Fordismus in der Theorie und das nicht wahrnehmen wollen einer neuen, neoliberalen Erscheinungsweise des Kapitalismus dient überdies als Legitimationsfolie für das sich immer wieder (bis 1998 und darüber hinaus) verlängernde Hoffen auf den sozial-ökologischen New Deal und das de facto damit einhergehende Einlassen auf das neoliberale Geschäft.
1986 erscheint Ulrich Becks Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne; Brand/Büsser/Rucht: Aufbruch in eine andere Gesellschaft und Hirsch: Der Sicherheitsstaat in aktualisierten Neuauflagen. Im 44seitigen »Nachwort 1986« (Brand u.a. 1986) wird registriert, »dass sich der Protestzyklus der neuen sozialen Bewegungen abflacht, vielleicht sogar seinem Ende zuneigt« (267).

»Die Frontstellung zwischen ‚System' und ‚Bewegung' ist aufgebrochen [...] Einerseits ist an die Stelle der blinden Ignorierung oder bewussten Ausgrenzung der von den Protestgruppen thematisierten Probleme, Bedürfnisse und Ängste gleichsam eine ‚institutionalisierte Nachdenklichkeit' der herrschenden Kräfte getreten [...] andererseits sind auch die neuen sozialen Bewegungen ihrer Sturm-und Drang-Periode entwachsen [...] Der von Josef Leinen oder Joschka Fischer vorgeführte fliegende Wechsel von der Barrikade zum Ministersessel offenbart nicht nur souveräne Rollenkompetenz. Er wird erst möglich und wird erst weithin glaubhaft, weil auf beiden Seiten die alten Schützengräben verlassen werden [...] Die utopischen Energien der neuen sozialen Bewegungen, die Leidenschaften des Kampfes für eine radikal andere Gesellschaft, scheinen allmählich zu versiegen. Praktisch-politische Interventionen, die Konkretisierung kurz- und mittelfristiger Alternativen zu herkömmlichen Problemlösungen, Überzeugungskraft dank der Solidität der Argumente und der Qualität der eigenen Arbeit, nüchterne Versuche des Terraingewinns kennzeichnen heute die Anstrengungen der Protestbewegungen [...] die einzelnen Kämpfe werden nicht mehr in dem Bewusstsein geführt, es ginge um Entscheidungsschlachten, in denen - je nach Standpunkt - in toto über Industriesystem, Kapitalismus, Imperialismus, Demokratie oder Rechtsstaat entschieden würde. Das ist zweifellos ein anderes Bild als jenes, das wir 1983 zeichneten.« (268)

»Dem autonomistischen und fundamentaloppositionellen Bewegungsdiskurs zu Beginn der 80er Jahre war unsere Deutung der neuen sozialen Bewegungen stärker, als uns bewusst war.« (269) Die Anpassung an den aktuellen Diskurs wird umgehend nachgeliefert:

»Die neuen sozialen Bewegungen haben die aus der sprunghaft gestiegenen Selbstreflexivität und -destruktivität industrieller Gesellschaften resultierenden Problemlagen in einem neuen Konfliktterrain entfaltet. Darin liegt ihre historische Leistung [...] Auch die gegenkulturellen und emanzipativen Suchbewegungen [Kursiv im Original, mf] die sich in ihren Entdifferenzierungsbemühungen (Verbindung von Kopf und Bauch, Politik und Privatheit, Moral und Recht) dem Verdacht aussetzen, das ‚Projekt der Moderne' zu hintertreiben, bringen in ihrer kulturell relativierenden und pluralisierenden Wirkung nicht nur die gestiegene Kontingenz individueller und kollektiver Selbstgestaltungsmöglichkeiten zum Vorschein; sie signalisieren auch die Notwendigkeit einer neuen Form der kulturellen Synthese, die die Dezentrierung des bürgerlichen Subjekts und der Sinndeutungen der modernen Welt, die Pluralisierung von Sprachspielen und Lebensweisen in sich reflektiert. Die Prämissen der politischen Organisation eines kontingent gewordenen gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses lassen sich nicht länger aus substanziellen Wahrheiten oder überlieferten, kollektiven Überzeugungen - etwa den Glauben an einen naturwüchsigen technisch-industriellen ‚Fortschritt' gewinnen. Sie müssen vielmehr auf Prinzipien ‚zweiter Ordnung' bauen: auf die Anerkennung von Mechanismen diskursiver Willensbildung und Entscheidungsfindung, die für die Pluralität der Diskurse, die Vielfalt lebensweltlicher Bedürfnisse und die Verschiedenheit der Ausdrucksformen durchlässig sind (Wellmer 1985; in diesem Sinn neuerdings auch Habermas 1985). Die neuen sozialen Bewegungen sind tastende und provozierende Versuche, derartigen neuen Integrationsversuchen Geltung zu verschaffen. Im Bereich systemischer Steuerung wie der kulturellen (Re-)Produktion wirken die neuen sozialen Bewegungen somit als Geburtshelfer einer reflexiven Stufe der Modernisierung. [Kursiv im Original, mf] Vielleicht sind sie - bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt - die zeitgemäßen Verfechter der ‚Projekt der Moderne'« (283). [Ende des Textes]

Diese Art der »Analyse« bleibt für fast eine Dekade vorherrschend (es wird eher noch schlimmer). 1989 greift Roth das »Fordismus - Konzept« wieder auf (in: Wasmuth 1989). Im wesentlichen keine neuen Erkenntnisse, alte Schwächen (s.o.) bleiben erhalten. Bemerkenswert erscheinen mir die mehrfachen Feststellungen, dass man über das neue postfordistische Akkumulationsmodell nichts sicheres sagen kann (24), (die behaupteten Entwicklungsrichtungen zählen einige wenige postfordistische Erscheinungen auf und verknüpfen sie mit Merkmalen des Fordismus: z.B. »autoritärer Etatismus« (25), und »dass diese Mutationsphase Jahrzehnte dauern kann« (28). Realitätsfremd ist die Einschätzung der Grünen (30), wenn man bedenkt dass der Text 1989 geschrieben wurde, und die »Schlussbemerkungen« typisch:

»Unsere Interpretationen sollen reflexiv gehalten sein. Sie werden entwertet, wenn wir in wenigen Jahren einen Set von NSB-Erklärungen durchspielen und jeweils aufs neue mit akademischer Autorität vorbringen, ohne die Perspektivenwechsel hinreichend auszuweisen oder den experimentellen Charakter unserer Überlegungen zu betonen. Gemessen an solchen Ansprüchen stellt das Fordismuskonzept bislang nur einen [kursiv im Original, mf] Versuch dar, Dimensionen einer Gesellschaftsanalyse zu aktualisieren, die es empirisch auszufüllen gilt.« (32)

Zur weiteren Entwicklung bei Roth siehe Roth 1994; Ausführungen dazu bei Bedarf mündlich; vgl. auch die Entwicklung bei Lipietz (1991,1998,2000). Dabei zu beachten: Verhältnis von praktischer Absicht (»sozial-ökologischer New Deal«) und theoretischer Entwicklung/Absicherung!
Noch ein Wort zu Touraine: Seine Attraktion - die bis in die jüngste Gegenwart reicht (z.B. Gorz 2000) - speiste sich aus der Betonung des Handelns - seine »Wiederkehr des Subjekts«. Dass in seiner Kritik des strukturalistischen Marxismus die historischen Bedingungen keine Rolle spielen, dass das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird und vom (bürgerlichen) »,Subjekt' als revolutionärem Subjekt« bis zur Verteidigung der liberalen Demokratie des Nationalstaats (Touraine 2000) kein weiter Weg ist, wird dabei gern übersehen. Kritische Theorie der neuen sozialen Bewegungen überwintert in den späten achtziger / frühen neunziger Jahren am Rande anderer Forschungsdisziplinen (vgl. Hirsch 1986,1990).

Ob und wie an anderer Stelle, in der Untersuchung anderer sozialer Bewegungen in anderen historischen Zusammenhängen, historisch-materialistische Methodik wieder zur Anwendung kommt, ist hier und kann hier kein Gegenstand sein. Sie ist auch kein Kriterium für eine Rehabilitation von »Bewegungsforschung«, sondern leitet sich aus den Notwendigkeiten emanzipatorischer Praxis ab.


 
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Brandt, Karl-Werner/Büsser, Detlef/Rucht, Dieter 1983: Aufbruch in eine andere Gesellschaft. Neue soziale Bewegungen in der Bundesrepublik, Frankfurt

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Dahinden, Martin (Hg) 1987: Neue soziale Bewegungen - und ihre gesellschaftlichen Wirkungen, Zürich

Görg, Christoph 1992: Neue Soziale Bewegungen und Kritische Theorie. Eine Aufarbeitung gesellschaftstheoretischer Erklärungsansätze, Wiesbaden

Hellmann, Kai Uwe 1996: Systemtheorie und neue soziale Bewegungen. Identitätsprobleme in der Risikogesellschaft, Opladen

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weitere Literatur

Gorz, Andre 2000: Arbeit zwischen Misere und Utopie, Ffm

Hirsch, Joachim 1998: Vom Sicherheitsstaat zum nationalen Wettbewerbsstaat, Berlin

Hirsch, Joachim 1990: Kapitalismus ohne Alternative, Hamburg Hirsch, Joachim/Jessop, Bob/Poulantzas, Nicos 2001: Die Zukunft des Staates, Hamburg

Lipietz, Alain 1991: Demokratie nach dem Fordismus, in Das Argument 189, Hamburg

Lipietz, Alain 1998: Nach dem goldenen Zeitalter. Regulation und Transformation kapitalistischer Gesellschaften, hg.v.H-P.Krebs, Hamburg

Lipietz, Alain 2000: Die große Transformation des 21. Jahrhunderts. Ein Entwurf der politischen Ökologie, Hg. i.Z. m.Heinrich Böll Stiftung, Münster

Strasser, Johano/Traube, Klaus 1981: Die Zukunft des Fortschritts. Der Sozialismus und die Krise des Industrialismus, Bonn

Tourraine, Alain 2000: Lob auf die Zivilgesellschaft, in: Perger/Assheuser(Hg), Was wird aus der Demokratie?, Opladen

 
     
Protestbewegungen im globalen Kapitalismus.
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