|
Den Nazis
auf die Pelle rücken
Kein Naziaufmarsch am 1. Mai in Frankfurt oder sonstwo!
Am 1. Mai wollen wieder militante Nazis aus ganz Deutschland
durch Frankfurt marschieren. Sie wollen zeigen, dass das laufende NPD-Verbotsverfahren
und die Kriminalisierung durch die Polizei diese überzeugten NationalsozialistInnen
nicht beeindruckt.
Bereits letztes Jahr zum 1. Mai kamen ca. 1.000 Anhänger der NPD
nach Frankfurt, um ihre menschenverachtende Meinung zu präsentieren.
Auch für dieses Jahr mobilisieren sogenannte "Freie Kameradschaften"
um Steffen Hupka, einem langjährigen NPD-Aktivisten:
Unter dem Motto "Vielfalt statt Globalisierung"
wollen sie mit scheinbar linker Rhetorik die deutsche Nation hochleben
lassen, rechte Kapitalismuskritik und rassistische sowie völkische
Positionen verbreiten. Grundübel des Kapitalismus ist ihrer Meinung
nach die mit dem Judentum assoziierte Spekulation an den Finanzmärkten.
"Vielfalt" bedeutet für sie nicht ein gleichberechtigtes
Zusammenleben aller, sondern das getrennte Leben einer zu erhaltenden
"Reinrassigkeit der Völker" und ist somit nur ein Euphemismus
von "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus", "Afrikaner
nach Afrika" oder "geht hin, wo ihr her kommt. Sie sind bekennende
NationalsozialistInnen, deren Utopie ein "ausländerfreies Deutschland"
ist, in dem sie entscheiden, wer ein Existenzrecht in der "Volksgemeinschaft"
hat und wer nicht. Den Führern der NationalsozialistInnen ist klar,
dass ein Naziaufmarsch in Frankfurt eine große symbolische Bedeutung
hat: Frankfurt hat einen hohen Anteil an MigrantInnen in der Bevölkerung
und ist die Stadt mit der zweitgrößten jüdischen Gemeinde
Deutschlands. Frankfurt ist in ihren Augen "die Hochburg der multikulturellen
Globalisierung" (Zitat aus dem Aufruf des "Nationalen Widerstand"),
die ihrem Ideal von "reinrassigem" Leben ein Dorn im Auge ist.
Im Kampf gegen Nazis vertrauen wir nicht auf die Parteien, die 1993 das
Asylrecht abgeschafft und seit 1990 die Ausländergesetze kontinuierlich
verschärft haben. Die staatliche Politik der Entrechtung und Diskriminierung
von MigrantInnen und Flüchtlingen bereitet den Nazis den Boden.
Verboten oder nicht?
Zwar hat das Ordnungsamt der Stadt Frankfurt ein Verbot
für die von Neonazis angemeldete Kundgebung ausgesprochen, aus dem
Vorjahr wissen wir jedoch, dass diese Verbotsverfügung voraussichtlich
nicht Bestand haben wird. Bis wenige Stunden vor der angedrohten Demonstration
kann noch eine höchstrichterliche Genehmigung der Nazi-Demonstration
erwirkt werden. Egal ob verboten oder nicht, einige Nazis werden kommen
und versuchen, aufzumarschieren. Nur wenn sich viele gegen den Aufmarsch
stellen, werden wir den Aufmarsch verhindern können. Das hat nicht
zuletzt das Beispiel von Leipzig am 7. April gezeigt, wo es mit Erfolg
gelungen ist, durch eine Blockade den Nazi-Aufmarsch zu verhindern!
Sorgen wir dafür, dass ihnen ihr Vorhaben gründlich misslingt,
dass sie nicht in die Stadt hereinkommen, dass sie in Frankfurt nicht
aufmarschieren oder ihre rassistische Propaganda verbreiten können!
Es ist wichtig, dort bereit zu stehen, um den Nazis dort, wo sie aufmarschieren
wollen, entschieden entgegenzutreten.
Treffpunkt und Infopoint
1. Mai 2002 um 9 Uhr Paulsplatz
Keinen Fußbreit den Faschisten!
Für ein antirassistisches Frankfurt, in dem sich auch MigrantInnen
und JüdInnen sicher fühlen können!
Check your local Infotelefon
Ab dem 30. April können die jeweils letzten aktuellen
Informationen über folgende Telefonnummern der IG Metall abgefragt
werden: 069-24253136, 069-24253135 oder 069-24253124. Die Antifa Frankfurt
hat ein Infotelefon unter 069-79202751 eingerichtet.
Weitere Infos gibt es auf http://antifa.frankfurt.org
DemonstrantIn ärgere dich nicht! - Spielregeln
auf Demos
Bei Naziaufmärschen und Gegendemonstrationen kommt
es öfters zu Ausschreitungen - auch mit der Polizei. Meist lassen
sich stressige Situationen durch eine gute Vorbereitung einschränken
oder gar verhindern. Auf dem Demo-Vorbereitungstreffen wollen wir Fragen
klären: Was dürfen die Freunde und Helfer, was nicht? Wie verboten
ist es, Eier zu werfen? Wie verhindere ich ungute Situationen? Wie kann
ich mich auf die Demo vorbereiten? Was ist ein Ermittlungsausschuss? Was
sollte ich sonst noch beachten?
Es geht uns nicht darum, alle möglichen Horrorszenarien auszumalen,
sondern darum, allen, die sich unvorbereitet fühlen die Angst vor
dieser Demo zu nehmen sowie über die derzeit letzte Entscheidung
der Gerichte und die geplanten Gegendemonstrationen zu informieren.
Dienstag, 30. April 20.00 Uhr im diskus-Raum (Studierendenhaus auf dem
Bockenheimer Campus)
Weitere Veranstaltungen rund um den 1. Mai
22. April 20.00 Uhr Café Exzess, Leipzigerstr. 91:
Rechtshilfe für Demonstrationen
27. April 22.00 Uhr Café Exzess: Antifa-Soli-Party inkl. Cocktails
+ Essen
29. April 20.00 Uhr Café Exzess: Informationen zum antifaschistischen
Widerstand
1. Mai 9.00 Uhr Paulsplatz: Treffpunkt der Gegendemo
1. Mai 20.00 Uhr KoZ im Studihaus/Campus Bockenheim: Diskussion "Tanz
den Adolf Hitler" anschließend Post-Demo-Soli-Party
|
|