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27.4. - 4.5.: Gegen-Uni
Uni für alle – und zwar umsonst!

„Das Verdrängte kehrt zurück“
(Sigmund Freud)

Wir haben erlebt, wie viele unserer KommilitonInnen aus der Uni gekegelt wurden, die nicht in der Lage waren, Studiengebühren von bis zu über 1000,- EUR pro Semester an Studiengebühren zu bezahlen – so genannte „Langzeitstudierende“. Durch die aktuelle Planung der Einführung von Studiengebühren ab dem 1. Semester werden zusätzlich alle irrelevantisiert, deren Eltern keine Großverdiener sind. Gleichzeitig wurden die Rechte Studierender, an ihrer Uni demokratisch mitzubestimmen, durch das neue Hessische Hochschulgesetz drastisch eingeschränkt. Und die Unileitung will kritische Ansätze in Forschung und Lehre weiterhin zum Schweigen bringen. Diese werden durch Positivismus und spezialisiertes Fachidiotentum ersetzt während die Hirnforschung gleich den freien Willen ganz abzuschaffen sich anschickt. Die Reduktion der Subjekte auf Reiz-Reaktionsbündel nimmt ihnen nicht nur die Last der Verantwortung von den Schultern, sondern passt sich ein in die „totale Mobilmachung“ (Bröckling) der Subjekte für flexibilisierte Produktionsformen und bestärkt das Bestehende.

Doch damit ist jetzt Schluss – denn wir machen unsere Uni jetzt selbst, gebührenfrei, kritisch und offen für alle.

In der Aktionswoche vom 27.4. – 4.5.2005 werden wir mit der Gegen-Uni zeigen, dass es auch anders geht. Wir laden alle Irrelevanten ein, das Programm aktiv mitzugestalten. In selbst organisierten Seminaren, Veranstaltungen und Tutorien werden wir uns mit Themen beschäftigen, die nicht mehr in das offizielle Bild der neuen schönen Steinberg-Uni passen: Von der Kapitalismuskritik zur Popmusik, von der Filmtheorie zum Antifaschismus, von der Globalisierung zum Feminismus. Wir wollen damit einen Raum schaffen, in dem es wieder möglich ist, alternative Wissenschaft zu betreiben, in dem wir ohne Ellenbogen, Leistungsdruck und Konkurrenzkampf voneinander lernen können. Keine Scheine, keine Noten – keine Zugangsbeschränkungen und keine Gebühren: So werden wir uns das kritische Wissen selbstbestimmt aneignen, das man uns im offiziellen Lehrbetrieb vorenthalten will.

Während die Universitäten fröhlich die Abschaffung des Geistes vorantreiben, liegt es an jeder selbst, den „Ort“, in dem wir uns „in die Freiheit zurückziehen“ (Hegel), der des Denkens, zu erkunden, um herauszufinden, wie und wo Gesellschaftskritik gegenwärtig möglich ist.

Eröffnung um Fünf vor Zwölf c.t.

>> Programm (pdf)