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IVI-Erklärung zum bunny rabbit-konzert am 15.6.2007

Am Freitag, den 15.6.2007, traten im Institut für vergleichende Irrelevanz (kurz: ivi) bunny rabbit auf. Da eine der Künstlerinnen auf ihrem Unterarm ein Hakenkreuz tätowiert hat und dies im Vorfeld nicht thematisiert wurde, kam es dazu, dass dieses Symbol ungehindert Präsenz auf der Bühne fand. Das ivi, als Organisatorin des Konzerts, entschuldigt sich hiermit für diesen Vorfall und bedauert den Schaden, der damit entstanden ist. Im und um das ivi hat dieses Ereignis für viel Diskussionen und Kritik gesorgt. Da zu unserem Verständnis zu einer linksradikalen Position immer auch radikale Selbstkritik gehört, versuchen wir hiermit, dies zu leisten:

Erstens ist es erschreckend, dass einige an der Planung und Durchführung des Konzertes Beteiligte von der Tätowierung wussten oder gehört hatten, darauf aber nicht reagierten. Es gibt viele Erklärungsmöglichkeiten für diese grobe Fahrlässigkeit, aber keine Entschuldigung. Es bleibt irritierend, dass sich das konkrete Machen der Party in den Vordergrund geschoben und damit bestimmte, als selbstverständlich angenommene Umgangsweisen mit einer solchen Situation verdrängt hat.

Zweitens bleibt die Bestürzung, dass ein Hakenkreuz Repräsentanz auf der Bühne des ivis gefunden hat, auch wenn dies vielen Besucher_innen zunächstnicht aufgefallen ist. Dieses Institut will ein Raum sein, in dem Symbole der Unterdrückung keinen Platz haben sollen. Dass ausgerechnet ein mehr als eindeutiges Symbol der NS- Täter_innenschaft auf der Bühne des ivis zu sehen war, erschreckt uns alle. Wir bitten daher um Entschuldigung bei allen, die sich dadurch vor den Kopf gestoßen fühl(t)en.

Radikale Kritik der bestehenden Verhältnisse muss immer auch eine radikale Kritik der Reproduktion bestimmter Muster im eigenen Alltag beinhalten. Wir hoffen, dass dieses Statement in diesem Sinne verstanden wird. Gleichzeitig soll damit auch die Diskussion, die im Anschluss an diesen Vorfall auf dem Plenum und unter einigen Besucher_innen des ivi geführt wurde, für eine breitere ivi-öffentlichkeit transparent gemacht werden.

Wir fordern außerdem zukünftig von allen VeranstalterInnen, die „.Restriktive Kampfansage“ (siehe Rückseite) von Dez. 2003 auf ihren Ankündigungen zu veröffentlichen: als Grundlage und politisches Selbstverständnis zur weiteren Nutzung und Erhaltung des IVIs für Parties und Konzerte.

Hakenkreuze und andere Symbole von Faschismus, Rassismus und Antisemitismus hatten und haben im ivi nichts zu suchen!