INITIATIVE STUDIERENDER IM IG FARBEN HAUS


remix1
Seit nun einem Jahr residieren die Geisteswissenschaften der Goethe Uni Frankfurt im IG Farben Gebäude, dem ehemaligen Hauptsitz des gleichnamigen deutschen Chemie-Trusts, der wie kein anderer zum Symbol der Verstrickung der deutschen Industrie in die NS-Verbrechen wurde, als aktiver Komplize und treibende Kraft der räuberischen Kriegspolitik, Überfall und Ausplünderung anderer Länder, Verschleppung, Versklavung und Vernichtung von Millionen Menschen. In besonderem Maße steht der IG Farben Konzern für das Menschheitsverbrechen Auschwitz. Aufgrund freundschaftlicher Beziehungen der Konzernleitung zur SS erhielten die IG Farben ein eigenes KZ in Monowitz, in der sie unter massivem Sklavenarbeitereinsatz ein Buna-Werk errichteten, bei dem Abertausende umkamen. Die Ingenieure des IG Konzerns nahmen dabei selbst "Selektionen" vor: sie bestimmten, wer aufgrund von physischer Erschöpfung ins Gas geschickt wurde. Doch schon am Bau des Vernichtungslagers Auschwitz waren die IG durch Kredite beteiligt. Nur dank ihrer finanzkräftigen Unterstützung konnte die "Todesfabrik" errichtet werden. Das Giftgas Zyklon B lieferte ein Tochter-unternehmen. Der Name der IG FARBEN ist untrennbar von dem Grauen der Gaskammern.
... weiter ..


remix2
Seit dem Sommersemester 2001 studieren die GeisteswissenschaftlerInnen der Frankfurter Johann Wolfgang-Goethe Universität im ehemaligen IG Farben Gebäude. Nachdem die US-Army ihr langjähriges europäisches Hauptquartier geräumt hatte, war die Liegenschaft zurück an den Bund gefallen und es wurde lange darüber gestritten, welcher weiteren Nutzung dieses "erste Hochhaus der Mainmetropole" zugeführt werden sollte. Nun öffnete sich in den letzten Jahren diese NoGo-Area zunehmend der Öffentlichkeit: Historische Führungen wurden veranstaltet, Kunst wurde ausgestellt, Theater gemacht. Scharen von Schaulustigen kamen, um die hellbraun schimmernde Burg zu begutachten, die bis dato hinter dem NATO-Zaun den Blicken der Bürger entzogen war. Die Idee, die Europäische Zentralbank dort anzusiedeln wurde schnell verworfen – die historische Belastung sei zu stark.
... weiter ..