Wie sich zeigte, verfügen die drei diskutierten Ansätze über jeweils spezifische
Situierungen ihres Diskurses über das Thema Techno-Kultur. Ich fasse diese zunächst kurz
zusammen:
Allen drei Ansätzen ist damit die Ausgangsposition gemein,
nicht unmittelbar zum reflexiven Diskurs über den Gegenstand Techno-Kultur ansetzen zu
können. Wie gezeigt, enthalten alle drei Sprechweisen genaue Bestimmungen der
Erfordernisse und Vorraussetzungen, die die Einzelnen für ihren jeweiligen Diskurs
setzen. Es wird also jeweils spezifisch die Legitimität der potentiellen Diskurse
problematisierend diskutiert. Die drei Ansätze können dahingehend zusammengefasst
werden, daß in ihnen Tendenzen der Relativierung und spezifischen Situierung eines
beschreibenden, kontextualisierenden und reflexiven Sprechens zum Thema Techno-Kultur
nachgewiesen werden können. Jeder der drei Diskurse verfügt über eigene Mechanismen,
die verhindern, daß Prinzipien einer homogenisierenden Vereinheitlichung die jeweilige
Darstellung strukturieren. Konkret erfüllen die Organisationsweisen der Streuung, der
Insistenz auf einer tiefen Differenz und des Bezugs auf Muster der Alltagssprache diese
Funktion. Damit haben alle drei Herangehensweisen Lyotards Postulat: "Die große
Erzählung hat ihre Glaubwürdigkeit verloren, welche Weise der Vereinheitlichung ihr auch
immer zugeordnet wird ..."(ANM: Jean-Francois Lyotard, Das postmoderne Wissen, S.
112), immanent berücksichtigt beziehungsweise sogar zum Ausgangspunkt ihrer Diskurse
gemacht. Das auf der Basis der vorgenommenen Eingrenzungen und Relativierungen
produzierbare und produzierte Wissen kann als postmodernes bezeichnet werden. Es verfügt
über Begrenzungen in seiner Tragweite, die teils durch Ausschluß bestimmter Diskurstypen
(Rainald Goetz), teils durch die stetige Betonung einer sehr speziellen Sichtweise (Ulf
Poschardt), teils durch eine selbst gewählte und zum Organisationsprinzip erhobene
Streuung und Fragmentarisierung des Diskurses (Philip Anz/Patrick Walder) bedingt sind.