Eins
Topos und Navigation
„Identitätsformation
und Diskurstyp in der Techno-Kultur – Aus der Perspekive der Poststrukturalismus-Debatte“ Es handelt sich um den vollständigen
und nur leicht veränderten Text einer Diplomarbeit, die am Fachbereich
Soziologie/Politologie an der JWG-Universität Frankfurt vorgelegt
wurde. Geschrieben wurde sie im Frühjahr/Sommer 98.Im Groben handelt es sich
dabei um eine Untersuchung der Frage nach der Spezifik, in der Sprache
in der Techno-Kultur vorliegt und eine Erörterung der sozialen Implikationen
dieser Spezifik.
Über die Bewegung
im Text – Der Text von der Maus (Hausmeister Copyriot) Zwei
In Vorwort, Einführung
und Schluß bezieht sich der Text auf eine Politikdebatte, die aber
eigentlich nie so recht stattgefunden hat. Dennoch handelt es sich dabei
im Prinzip um den ursprünglichen Ausgangspunkt der Überlegungen,
der bereits der Idee zu der Arbeit zugrundeliegt.
Die mich interessierenden
Konsequenzen dieser Entwicklung bestehen darin, daß aufgrund ihrer
prinzipiell zwei Aspekte zu quasi vorgeschalteten Bedingungen des Politischen
werden:
I like your absence more
than your presence ... (ich glaube Siouxsie & Banshees)
Drei
Rebirth of the uncoole
Autorfunktion
Oktoberfest und Anspruch
(W.Voigt/linkes Traditional)
Drei mal drei macht vier
Avemaria und eins für die Abwesenden
Vier
Grundlagen einer materialistischen
Technowissenschaft
Mail to
Im linken Fenster das Inhaltsverzeichnis.
Im rechten Fenster der Text. Im linken Fenster zu den verschiedenen Ebenen
(Kapiteln und Unterkapiteln) dieser Arbeit durchklicken. Um auf eine übergeordnete
Ebene zu kommen, drückt die rechte Maustaste für ein Kontextmenü.
Dort die „back/zurück“ Option auswählen.
Das virtuelle
Kontextmenü gleich 30 Zeilen Distinktionsgewinn
Ich versuche das jetzt mal
ganz knapp zu skizzieren:
In den letzten 10 Jahren
drehte sich eine Vielzahl linker Diskussionen um Aspekte, die unter dem
Schlagwort Identitätspolitik zusammengefasst werden können. In
der Regel ging und geht es darum, daß eine jeweils zu spezifizierende
Minderheit (kein quantitativer Begriff) sich als solche organisiert und
dadurch im Sinne eines politischen Subjekts konstituiert.
Ob und in welchem Maß
dabei jeweils diese Organisation vorliegt, ist umstritten und für
diese Arbeit eher nebensächlich. Entscheidend ist der Reflexionsrahmen,
den das primär politisch bestimmte Subjekt- und Identiätsthema
abgeben.
Einerseits handelt es sich
um das Thema des Subjekts, was hier durchaus im Sinne einer Einheit, die
eine politische und in politisch-repräsentativen Kämpfen einsetzbare
Organisationsform darstellt, zu verstehen ist. Die Subjektform generiert
demnach politische Handlungsfähigkeit, diese kann sich häufig
nicht jenseits der Subjektform vorgestellt werden.
Andererseits ist zu fragen,
wie sich diese Minderheiten im Sinne politischer Subjektivität konstituieren.
Eher nebensächlich hierbei, ob es sich denn nun wirklich um Minderheiten
im Sinne gesellschaftlicher Ausschließungspraktiken handelt oder
diese unter dem Aspekt ihrer kulturindustriell begründbaren Selbstinszenierung
als Minderheit beschrieben werden können.
Als hervorstechendstes Kriterium
dieser Konstitutionsprozesse scheint mir ganz allgemein der Einsatz von
politisch codierten Sprachmustern benennbar. In der trivialsten Form also,
daß man sich hinstellt und postuliert, politisch zu sein.
Beide in der Regel als Kriterien
herangezogene Aspekte, Subjektform und die Verwendung politisch codierter
Diskurse, begreife ich als Setzungen, denen einerseits eine gewisse Willkür
zueigen ist und die andererseits wiederum im Sinne eines Ausschlusses beschreibbar
sind.
Kulturindustrie und auf
dem Theorem aufbauende Ansätze (inklusive Aspekte der Kommerzialisierung
und das „Mainstream versus Underground“-Schema).
Ganz allgemein: Kapitalismusanalyse
und –kritik.
Thematisierung von Ausschließungsformen
innerhalb der Techno-Kultur.
Kontextualisierung in die
Globalisierungsdiskussion.
Hochkultur versus Pop-,
Alltags-, Massenkultur.
Pragmatik, Korrektur
und Abbitte
Meine Sorge auf den Punkt
gebracht: es handelt sich hier um eine Diplomarbeit im Fach Soziologie.
Dies bedingt eine Fülle von Kompromissen, die eingegangen werden mußten.
Ad 1: Der verwendete Sprachgestus
hat als erste Maxime, im allgemeinen Rahmen sozialwissenschaftlicher Diskurse
eine gewisse Seriösität zu suggerieren, also die dort geltenden
Spielregeln einzuhalten. Vieles ließe sich in einem lockereren, feuilletonistisch-journalistischen
Sprachstil sicher knackiger, schneller, abgefahrener und auch allgemeinverständlicher
sagen. Obendrein lassen sich natürlich besonders originelle und quadratkilometergroßes
Terrain zusammenfassende Thesen am besten auf selbst konstruierten Metaebenen
mal so eben flockig dahinsagen, aber kaum innerhalb der Vorgaben, die das
Anforderungsprofil einer wissenschaftlichen Arbeit stellt.
Ad 2: Musste ich insbesondere
in den theoretischen Parts häufig ziemlich weit ausholen und zuerst
einmal das zugrundegelegte Denken ausführlich darstellen. Da es sich
weitgehend um poststrukturalistische Theorie handelt, war hier – und das
heißt ganz explizit am Fachbereich Gesellschaftwissenschaften in
Frankfurt/Main - besondere Vorsicht angebracht.
Zentrales Problem war die
Schwierigkeit ein Maß zu finden. Ein Maß, das es gestattet,
diesen Text, der zwei grundverschiedene Heterogenitäten aufeinander
bezieht, quasi von beiden Perspektiven aus lesbar und vor allem vertretbar
zu gestalten.
Auf der manifesten Textebene
gilt dies insbesondere für den Bezug von Philosophie/Wissenschaft
auf eine Alltags-/Pop-/JugendKultur, eben die bunte TechnoWelt. Im Idealfall
meint also der Begriff Maß, daß es von beiden kulturellen Formationen
aus eine akzeptable Themenaufbereitung ergeben sollte. Zu versuchen, letztinstanzliche
Absicherungen der eigenen Perspektive zu vermeiden, indem ich mich dann
doch im Verlauf der Arbeit dafür entscheide, primär den einen
Ausgangspunkt zu meinem eigenen zu machen und dann von dieser Stelle aus
mit ziemlicher Zwangsläufigkeit Verkürzungen in Kauf zu nehmen,
um die Argumentation schlüssiger/einheitlicher zu machen.
Dennoch funktioniert die
Arbeit an bestimmten Stellen nicht ohne die bereits angesprochenen Verkürzungen:
1: Kapitel
3.4.4. ist so nicht haltbar, schon alleine aus historischen Gründen.
Dort habe ich geschönt, zugespitzt und dazu erfunden. Die skizzierte
Debatte über Party-Politics in Frankfurt hat in der Form nie stattgefunden,
dafür gab es allenfalls Ansätze.
2: Die Auflistung und Charakterisierung
der untersuchten Technozeitschriften (Kap. 3.4.5.)
bleibt weitgehend an der Oberfläche und wird den einzelnen Zeitschrift-Konzepten
kaum gerecht.
3: Der untersuchte Partysan-Artikel
war sehr wohl mit einem Autornamen versehen.
Textausgang/Posteingang
§ 1: Techno ist nicht
per se links, gut, befreiend, dekonstruier(t/end) etc.
§ 2: Auch in der Techno-Disco
unterhalten sich Menschen über Beziehungsprobleme.
§ 3: Auch Raver sind
als Subjekte begreifbar.
§ 4: Bloß keine
plumpen Underground-Apologien.
§ 5: Ich war noch nie
auf der Love Parade.
berndlein@copyriot.com